Stefan Fink sucht alle Hölzer selber aus; dabei bevorzugt er solche, die ihren
ganz eigenen Charakter, ihre Geschichte in sich tragen.
Er schneidet
die Holzblöcke zunächst quadratisch zu und lagert sie dann für ein Jahr in wohltemperierter
Umgebung, um zu sehen, ob sie sich in dieser Zeit noch verbiegen; denn Holz ist
ein lebendiges, eigenwilliges, manchmal "zickiges" Material.
Danach werden
sie gedrechselt und vorgebohrt und lagern weitere zwei bis zweieinhalb Jahre zum
Trocknen in einem hohen Regal. Wie Champagnerflaschen werden die runden Hölzer
in dieser Zeit an die zehnmal gewendet und steigen langsam vom untersten zum obersten
Regalbrett auf, wo die Luft am wärmsten ist. Nur die beste Ware übersteht diese
Behandlung, ohne Risse zu bekommen. Teilweise haben die Materialien einen Ausschussanteil
von bis zu 90%.
Etwa acht Monate nach der letzten Bearbeitung sind die
Hölzer vollständig getrocknet und werden dann mit der freien Hand in ihre endgültige
Form gedrechselt. Danach geht's für einen Tag in ein spezielles Hartölbad, bis
das Holz sich richtig voll gesogen hat. Nach einem etwa einwöchigen Aushärten
wird das Holz poliert und sodann das Edelstahl-Griffstück individuell angepasst.
Nach dem Einbau des Tintenleiters wird als abschließende Krönung die handgefertigte
Gold-Feder eingesetzt.
Schraubt man so ein aus der Symbiose von traditionellem
Handwerk und modernster Technologie entstandenes Wunderding zu, läuft die Maserung
- ganz Perfektionist Fink - selbstverständlich vollkommen einheitlich durch. Und
beim Öffnen macht es leise und süffig "plopp"!
Rund drei Jahre hat es
letztendlich gedauert und mindestens 12 Stunden Handarbeit mit etwa 300 Handgriffen
bzw. Arbeitsschritten, bis man einen "Fink" bewundern kann.